Die Wettfahrten zum Euro-Cup der 22qm Rennjollen am Starnbergersee vom 3.Juli bis zum 6. Juli 2024, ausgerichtet vom Münchner Ruder und Segelverein (MRSV) und von unserem Segelfreund Michael Ziller hervorragend organisiert, fanden mit der Teilnahme von diesmal 11 Booten statt.
Wie bereits beim Euro-Cup 2016 präsentierte sich der MRSV von seiner besten Seite, sowohl am Land wie auch am Wasser war die Organisation, der Ablauf der Wettfahrten und die Versorgung der Segler am Land ausgesprochen freundschaftlich und zuvorkommend.
Das Glück der Fleißigen konnte mit entsprechend Wind, vor allem am ersten Tag der Serie, gut umgesetzt werden und resultierte in vier fordernde und spannende Wettfahrten.
Die erste Wettfahrt wurde am 04.Juli nach längerer Verzögerung, bedingt durch Starkwind, von Wettfahrtsleiter Bernd Hassenjürgen bei 12-18 kn gestartet und bot entsprechend schwierige Bedingungen für viele Teilnehmer. Das Feld bot eine grandiose Kulisse mit wilden Gleitfahrten vor dem Wind unter Spinnaker, Kenterungen und überlebenswichtigen Manövern vor Tonnen. Sieger in dieser Wettfahrt wurde das Team von J 370 unter der Führung von Andres Plettner und seiner Mannschaft bestehend aus Andreas Rosenschon und Thimo Deppmeyer, die mit den fordernden Bedingungen am besten zurechtkamen. Zweiter wurde Hubert Bauer, der eine hervorragende Vorwindgeschwindigkeit zeigte, gefolgt von dem Vorjahressieger Michael Gubi. Am selben Tag wurde noch eine zweite Wettfahrt bei noch weiter auffrischenden Winden von SW gestartet, die jedoch abgebrochen werden musste. Grund dafür war eine Überlastung der Rettungskräfte und nicht mehr Aufrechterhaltung der Sicherheitsstandards. Wieder an Land angekommen waren alle Teilnehmer froh den Tag überstanden zu haben. Jene die keinen Schaden genommen hatten, konnten den Tag mit einem wunderbaren Bier aus der Brauerei Tegernsee ausklingen lassen. Die anderen, deren Material nicht standhielt, hatten noch die Aufgabe zu lösen entweder Ihr Schwert grade zu biegen, einen neuen Mast aufzubauen oder erneut Mut zu finden um am nächsten Tag wieder in das Boot zu steigen und fröhlich mitzumachen. Einige wenige, wie unser Vorsitzender J 287 Manfred Jacob, fanden den spannenden Tag wirklich rundum klasse. Seine FRAM ist heuer 100 Jahre alt geworden. Um das zu signalisieren stellte er aus dem Flaggenalphabet die Flaggen für die Worte ‚HUNDERT‘ sowie ‚J287‘ – die Segelnummer- zusammen und hisste sie am Vorstag seiner Jolle.
Die Windvorhersagen für den zweiten Wettfahrtstag waren eher moderat angesagt und dem entsprechend konnten drei Wettfahrten bei SW bzw W-Wind ausgesegelt werden. Bei wechselnden Windstärken von 8-12 kn wurde die zweite Wettfahrt der Serie gestartet und zeigte ganz eindeutig eine Klassifizierung der Boote nach dem Geschick der Steuerleute. In dem 11 Boote starkem Feld gab es mindestens 7 Boote auf gleichem Geschwindigkeitsniveau. Diese prachtvoll entwickelten und renovierten Rennjollen entsprechen ganz dem Vorsatz der Vermessungsbestimmungen einer Konstruktionsklasse, wobei jedes dieser Boote durchaus gut für einen Tagessieg ist. Egal ob in der Mitte der 1920er Jahre konzipiert oder am Ende der 1930er Jahre konstruiert, haben die jeweiligen Boote ihre Stärken bei unterschiedlichen Bedingungen und Kursen. Schmale Boote mit größerer Wasserlinie eher bei weniger Wind und auf dem Kreuzkurs, andere breitere Boot eignen sich vor allem bei Gleitfahrten. Die an diesem Tag vorherrschenden wechselnden Bedingungen, unterstützten einmal das eine und dann wieder das andere Boot, sodass es drei unterschiedliche Sieger gab. Die zweite Wettfahrt der Serie wurde von J 531 Michael Ziller gewonnen, die dritte von J 474 Michael Gubi und die letzte und vierte Wettfahrt erneut von J 370 und Andreas Plettner.
Der letzte Tag der Serie der Wettfahrten zum Euro-Pokal der 22qm Rennjollen wurde im Rahmen des ‚GoldPokals‘ ausgeschrieben und vom BYC durchgeführt. Hierzu gab es in der Früh ein ausführliches ‚Briefing‘ und klare Anweisungen. Einzig der Wind versagte gänzlich und ein Start zur geplanten Langstreckenwettfahrt wurde unmöglich. Nach langem Warten am Wasser bei schönstem Badewetter wurde um 13 h das Warten am Land entschieden. Wie geplant wurde um 14 h das Warten gänzlich abgebrochen und die Serie erfolgreich mit der Wertung von vier Wettfahrten, allerdings ohne Streicher, beendet. Sieger wurde das Team J 370 mit zwei ersten Plätzen, die ihr erstes Anrecht auf den Euro-Pokal sicherten. Beeindruckend und hier zu erwähnen ist die Tatsache das diese Euro-Pokal Wettfahrten ihre erste gefahrene Serie mit diesem Boot und in dieser Klasse waren, wir alle gratulieren ganz herzlich.
Für die wenigen Teilnehmer, die noch nicht genug hatten vom Segeln, war am Sonntag noch das Segeln um den VidiPokal im MYC geplant, mit einer Langstreckenwettfahrt mit Kängerustart. Hier gab es noch eine spezielle Wertung für die ‚Starnberg Classics‘ und dem ‚Goldpokal‘.
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