Die größte Überraschung der letzten Zeit kam aus Tschechien: In Tschechien wurden von 1943 bis 1947 zehn J-Jollen gebaut. Die Pragerin Simona Kulhánková hat die Geschichte der tschechischen J-Jollen vollständig recherchiert. Ihr Vater segelte die J-Jolle J-CZ 1 DANIELA auf der Moldau und der Elbe. Heute ist Wolfram Ainetter stolzer Besitzer der Jolle (heute J-OE 30 BRI II). In der tschechischen Seglerwelt spielte die J-Jolle eine starke Rolle, es gab sogar tschechischslovakische Landesmeister-schaften bis 1956!
Ihre Recherche dokumentiert damit auch die Geschichte des tschechischen Segelsports seit 1807:
„YACHTING- UND 22qm RENNJOLLENHISTORIE IN DER TSCHECHISCHEN REPUPLIK“
von Simona Kulhankova
22qm Rennjollen in der ehem. Tschechoslowakei
Die Historie der 22qm Rennjollen in der ehem. Tschechoslowakei ist prinzipiell mit zwei Yachtklubs verbunden – mit dem CYK in Prag und mit dem YK Brno in Brünn und beginnt in den Jahren 1943-44 mit dem Bau der ersten zwei J-Jollen im Prag, durch den Schiffsbauer Hrn. Neumann (J CZ 1 Daniela) für Hrn. Jifi Puchta im Podoli – Hafen und im Brünn durch den Schiffsbauer und Segler Hrn. Jaroslav Dfevo (J CZ 30 Näva). J. Dfevo hat die J-Jollen unter „dramatischen“ Bedingungen in seiner Werkstatt in einem Obergeschoss gebaut .
Zwischen 1943-44 und 1947 wurden dann weitere J-Jollen gebaut – im Brünn durch J. Dřevo (J-CZ 31 Štika, J-CZ 33 Milada, J-CZ 34 Řina und J-CZ 35 Sokol) alle mit Hochtakelage, tlw. aus der etwas schwereren Eiche, und im Prag durch Herrn Neumann (J-CZ 32 Bystrá) aus Mahagoni und mit Gaffel und durch Dipl. Ing. Jiří Hradeck, einen begabten Segler und Amateur-Bootsbauer einer J-Jolle aus Lärche und mit Gaffel (J-CZ 2 Jeanette I – sh. Fotos in der Beilage V).
Hier ist das Tschechoslowakische CZ-J-Register. Die Dokumentation von Simona Kulhankova kann nach Anfrage an die J-Jollenvereinigung zugesendet werden.